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Arbeitskreis "Gewalt in der Familie"

Was ist sexualisierte Gewalt?

Sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen ist es, wenn jemand seine Autoritäts- und 
Machtposition. ausnutzt, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen.

Dazu gehört z. B. wenn eine Person

 

  • ein Kind zur eigenen sexuellen Befriedigung anfasst oder sich berühren lässt
  • ein Kind zwingt oder überredet, es nackt zu betrachten oder sexuellen Aktivitäten zu zusehen
  • Kinder für pornographische Zwecke benutzt oder ihnen Pornographie vorführt
  • den Intimbereich eines Mädchen (Scheide, Po, Brust) oder eines jungen (Penis, Po) berührt
  • Kinder zu oralem, analem oder vaginalem Geschlechtsverkehr zwingt, - also vergewaltigt.

das trifft nur ganz wenige
NEIN, 
jedes 4.- 5. Mädchen und jeder 12. Junge sind sexualisierter Gewalt ausgesetzt.

das trifft nur ältere Kinder 
NEIN,
Kinder aller Altersstufen sind sexualisierter Gewalt ausgesetzt, auch Säuglinge und Kleinkinder.

das machen nur Fremde 
NEIN.
Die Täter/innen sind den Kindern meist bekannt, es können Väter, Stiefväter, Mütter, Verwandte, Bekannte der Eltern, Nachbarinnen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Pastoren, Trainerinnen usw. sein. ..

das machen nur Asoziale und Triebtäter 
NEIN. 
Dieses Verbrechen ist keine Triebtat, sondern bewusst geplant und unabhängig von Schulbildung, Alter, sozialer Schicht, Beruf und Geschlecht.

Kinder lügen und phantasieren das nur oder wollen sich wichtig machen 
NEIN. 
Kinder denken sich sexualisierte Gewalterfahrungen nicht aus!

Kinder provozieren Täterinnen durch ihr Verhalten 
NEIN, 
Kinder wollen Zärtlichkeit und Anerkennung von Erwachsenen. Niemals wollen sie sexualisierte Gewalterfahrungen machen.

Wann und wo findet sexualisierte Gewalt statt? Sexuelle Gewalt ist eine von den Täterinnen geplante, über einen längeren Zeitraum wiederkehrende Handlung. Sie findet meist in vertrauter Umgebung und im Alltag des Kindes statt. Signale: Mädchen und Jungen können viele unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen, wenn sie sexualisierte Gewalt erlebt haben. Kleine Kinder spielen oft das, was sie erlebt haben in irgendeiner Weise nach, denn sie können ihre Erfahrungen noch nicht benennen. Betroffene jeden Alters geben in der Regel mehr oder weniger deutliche Zeichen. Es ist nicht immer leicht, sie wahrzunehmen. Trauen Sie ihrer Wahrnehmung, wenn Sie et- was am Verhalten des Kindes irritiert. Achten Sie auf Veränderungen aber reagieren Sie nicht panisch, wenn Sie einen Verdacht haben oder sich dieser bestätigt. Was tun, wenn Sie von sexualisierter Gewalt erfahren?

  • glauben Sie dem Kind
  • akzeptieren Sie, was und wie das Kind erzählt
  • bleiben Sie ruhig und hören Sie dem Kind zu
  • weder Ihre Bestürzung noch Ihr übereiltes Handeln nützen dem Kind
  • bedrängen Sie das Kind nicht, sondern lassen Sie es selbst bestimmen, wie viel und was es mitteilen möchte
  • machen Sie dem Kind keine Vorwürfe und schimpfen Sie nicht, sondern loben Sie es für seinen Mut sich mitzuteilen

 

Sagen Sie dem Kind,

  • dass es nicht schuld ist
  • dass es über das Geheimnis sprechen darf
  • dass es nicht das einzige Kind ist

Prüfen Sie, wie Sie dem Kind helfen können. Versprechen Sie nur, was Sie auch halten können. Suchen Sie Informationen und Hilfe für sich und das Kind.

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 19. November 2009 um 09:22 Uhr