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Verkehrsprobleme (1985) E-Mail

Lebhafte Diskussion mit dem Kinderschutzbund über Verkehrsprobleme: Rund 20 Mitglieder des Kinderschutzbundes trafen sich am Montagabend zum Stammtisch.

Mit Polizeirat Heinz und Ordnungsamtsleiter Brandhorst diskutierte man über Gladbecker Verkehrsprobleme. Aufenthalte auf Mittelinseln für Fußgänger nicht zu verhindern.

(mak) Wie kinderfreundlich ist die Verkehrverführung in Gladbeck? Diese Frage zu diskutieren hatte der Kinderschutzbund eingeladen.

Der 'Stammtisch' am Montagabend geriet zu einem Spiegelbild Gladbecker Verkehrsprobleme. Vorsitzende Christel Schulte konnte zu der Diskussion Polizeioberrat Heinz und Ordnungsamtsleiter Brandhorst begrüßen, die den engagierten Fragen der Mütter Rede und Antwort standen. Um Unfallzahlen ging es, und wie Unfälle zu verhindern wären: „Allein in diesem Jahr sind in der Bundesrepublik 17000 fahrradfahrende Kinder verunglückt, 130 davon tödlich", berichtete Frau Schulte. Polizeichef Heinz stellte fest, dass es bezüglich der Radfahrerunfälle keine Schwerpunkte in Gladbeck gebe: Einzig an der Einmündung Bernskamp / Sandstraße habe es vier Unfälle „immer nach dem gleichen Muster" gegeben: Radfahrer benutzen die falsche Straßenseite. Generell seien von 30 Unfällen mit Radfahrern im 2. Quartal 1985 allein dadurch verursacht worden, dass Radfahrer hier den 'linken' Radweg benutzt hätten. Einig waren sich Brandhorst und Heinz, dass der Verkehrsraum als solcher einen geringen Anteil an den Unfällen habe. Viel wichtiger sei die richtige Erziehung der Kinder und eine andere Einstellung der Pkw-Fahrer. Besonderer Dorn im Auge sind dem Kinderschutzbund die Ampelregelungen, bei denen die Fußgänger gezwungen werden, auf zu kleinen Mittelinseln mitten auf der Straße auf 'grün' zu warten

„Fahren Sie doch '30'"

So etwa an der Schulten- / Sandstrasse oder am Heisenberg-Gymnasium. Brandhorst dazu: „Diese Regelungen sind uns auch unsympathisch." Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass die „Leistungsfähigkeit einer Kreuzung erheblich zurückgeht, wenn die Fußgänger an solchen Stellen durchgängig 'grün' stauen, reagieren sie ihre Wut darüber in den nächsten Straße ab." Wichtig sei vor allem, dass die Verkehrsinseln breit genug seien. Einig war man sich über die - auf Anregung des Kinderschutzbundes geschaffenen Übergangsmöglichkeit auf der Bottroper Straße in Höhe Wiesenstraße. Obwohl es hier weder einen Zebrastreifen gebe noch eine Ampel, sei durch die Inseln das Überqueren der Straße sicherer geworden. Einig war man sich auch, dass die' Horster Straße einer Änderung der Verkehrsregelung bedürfe: „Das Problem ist, dass sie für vier Spuren zu schmal und für zwei zu breit ist", erklärte Brandhorst. Aber für Umbaumaßnahmen mit Bäumen und vor allem neuen Radwegen sei derzeit kein Geld da. Kinderschutzbund regte in diesem Zusammenhang an, die Einrichtung einer Ampelanlage in Höhe der Marienstraße zu überdenken. Heinz dazu spontan: „Eine gute Idee." - Brandhorst generell zu Radwegen: „Die Radwege in Gladbeck sind so schlecht, wie sie nur sein können." Eine deutliche Absage erteilten die Gäste dagegen allen Vorschlägen, hier oder da oder auch nur dort, wo es „wirklich nötig" ist, 'Tempo 30' einzuführen. Der Ordnungsamtsleiter: „Fahren Sie doch freiwillig 30, das ist doch nicht verboten!" Einig war man sich, Unfällen wo immer möglich noch besser vorbeugen zu müssen. Diesem Ziel dient auch eine Aktion des Vereins, bei der an die Erstklässler kleine Reflektoren verteilt werden.

RN November 1985
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 19. November 2009 um 09:48 Uhr