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Die Bilanz positiv (1982) E-Mail

Vielerlei Angebote werden rege genutzt

Wachsende Zuspruch erfreut sich die Hausaufgabenhilfe des Kinderschutzbundes, die jetzt sowohl an der Horster Str. 15 als auch an der Grundschule im Rosenhügel angeboten wird. Seine vielfältigen Aktivitäten umreißt der Ortsverband Gladbeck des Deutschen Kinderschutzbundes in dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 1981.Sie reichen von der Hausaufgabenhilfe über die Polenkinderhilfe bis hin zum Kleiderladen.

Besonders bewährt habe sich die neue Geschäftsstelle an der Horster Straße 15. Sie sei - wie von allen erhofft - in der Tat zu einer idealen Anlaufstelle und zum Mittelpunkt der Arbeit geworden, stellt der Vorstand nicht ohne Freude fest. Die Möglichkeit, zwei weitere Räume im Hause Horster Straße 15 anzumieten, habe der Vorstand genutzt und so ein Problem gelöst, das immer dann entstanden sei, wenn ein Teil der Kinder der Hausaufgabenhilfe-Gruppen mit den Hausaufgaben fertig war und schon spielte und für die übrigen die notwendige Ruhe nicht mehr gewährleistet war. Inzwischen haben die Gruppenmitglieder hier schon für eine repräsentative Rückwand-Bemalung gesorgt, die Südsee-Atmosphäre vermittelt und vergessen lassen soll, dass der Raum nicht beheizbar ist. Der Kinderschutzbund beließ es aber nicht bei der Hausaufgabenhilfe, er suchte bei Kaffee und! Kuchen auch den Erfahrungsaustausch mit den Eltern. Die Warteliste für die Hausaufgabenhilfe sei nach wie vor lang, stellt der Vorstand fest, obwohl „wir jeden Nachmittag am Ball sind". Deshalb habe man in Brauck eine zweite Hausaufgabenhilfe-Stelle eingerichtet, die jetzt in der Grundschule Rosenhügel zu Gast ist. Dabei, so merkt der Kinderschutzbund an, sei die Arbeit durchaus nicht immer beglückend. Wenn zum Beispiel einige ausländische Schüler trotz intensiver Bemühungen den Übergang zu den weiterführenden Schulen nicht schaffen, wenn ein Kind, das gute Fortschritte macht, plötzlich wegbleibt, weil es auf jüngere Geschwister aufpassen muss, so sei dies oft recht deprimierend.

Im Spielstubenbereich wurde im letzten Jahr die dritte Spielstubengruppe eingerichtet, so dass jetzt dienstags, mittwochs und freitags vormittags die ganz Kleinen von l bis 3 Jahren alle Räume „besetzt" halten. Seit Oktober hat eine Kindergärtnerin die Leitung. Erfreulich gut besucht werden auch die Gesprächs- und Bastelabende der Eltern dieser Spielstubenkinder. Auch .hier zeige die Warteliste, dass das Interesse größer sei als die Möglichkeiten, die der Kinderschutzbund bieten könne. Im Februar vergangenen Jahres nahm der Verein auch die Spielstube in Rentfort unter seine Fittiche.

Von den Müttern der Spielstube ging auch die Initiative zur Polenkinderhilfe aus, die in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. In diesem Zusammenhang wird um Spenden von gut erhaltenen Baby- und Kinderkleidern gebeten. Der Kleiderladen - die erste Einrichtung des Kinderschutzbundes läuft dienstags von 15 bis 17 und donnerstags von 9 bis 11 Uhr wie gewohnt. Sein Bekanntheitsgrad wachse ständig, so dass die Mitarbeiterinnen nach zweistündigem Einsatz stets völlig abgekämpft seien

Eine Stillgruppe existiert seit dem Frühjahr (jeden 2. Dienstag), das Babyschwimmen fand weiterhin großen Anklang, und die Familienberatung donnerstags von 9 bis 11 Uhr konfrontierte die Mitarbeiter mit einer Fülle von Problemen, die von Sorgerechts- und Besuchsregelungen bei Scheidungen bis hin zu Beschwerden über zu laute Kinder reichten. Weniger frequentiert wurde die Sprechstunde für Kinder und Jugendliche, die mittwochs von 16 bis 18 Uhr läuft. Friedensarbeitskreis, Kindererholung und eine Sammeldosenaktion waren weitere Aktivitäten.

Inzwischen ist der Kinderschutzbund auch Mitglied des Stadtjugendringes, wo sich gemeinsam interessierende Aufgaben und Aktionen abzeichneten, wie es heißt. Dem besseren
Erfahrungsaustausch
dient der montägliche Stammtisch, zu dem auch Interessierte willkommen sind. Abschließend stellt der Vorstand fest, dass die Finanzen des Vereins in Ordnung seien, der Mitliederstand konstant bei rund l8O geblieben sei und dass man nach den guten Arbeitsergebnissen in vielen Bereichen optimistisch in die Zukunft blicke.

RN 2. März 1982
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 18. November 2009 um 14:48 Uhr