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Die "Drei vom Kinderschutzbund" E-Mail

Helfen nicht nur zur Weihnachtszeit

diedrei1GLADBECK. Da soll noch ei­ner behaupten, die Bürger die­ser Stadt engagieren sich nicht für den Nachwuchs: Allein 160 Mitglieder (!) kann der Kinder­schutzbund Gladbeck (KSB) vorweisen. So viele Gladbecker sind dabei, den Kleinen in ihren Familien zu helfen.

Das ist die eine Seite des Kinderschutzbundes. Beson­ders wichtig sind aber auch die Aktiven und der Vorstand. Denn sie bilden das Rückgrat der 1977 gegründeten Verei­nigung auf Ortsebene. Und deshalb ist es an der Zeit, an dieser Stelle drei langjährige Mitarbeiterinnen vorzustellen, die sich unentgeltlich um das Wohl der schwächsten Mit­glieder unserer Gesellschaft kümmern.

Drei Frauen sind fast von Anfang an mit dabei und kön­nen sich ihr Leben ohne den Einsatz für den Kinderschutz­bund nicht mehr vorstellen: Karin Zindler, Therese Wieg­mann und Heide Pullen.

Sie betreuen den Kleiderla­den in ihrem Haus neben der Lambertikirche, organisieren besonders vor Weihnachten die Geschenkverteilung, be­treuen den Nachwuchs bei den Schulaufgaben und sind „dicht dran", wenn Probleme auftauchen - und die werden durch die Hartz-4-Gesetzgebung nicht gerade weniger. Vor allem kinderreiche Familien leiden darunter sehr stark.

„Die Drei vom KSB" ken­nen die Sorgen und hören nicht nur zu, sondern helfen gezielt und vermitteln weiter, wenn es erforderlich wird. Der STADTSPIEGEL traf „die Drei". Wo? Ganz klar - beim Kinder­schutzbund.


Immer dabei, wenn sie helfen können Karin Zindler, Therese Wiegmann und Heide Pullen können nicht ohne den Kinderschutzbund

diedrei2Karin Zindler hat selbst drei Kinder großgezo­gen, mittlerweile nimmt sie ihre Enkelkinder mit in das Vereinsheim an der Kirchstraße. Zwei Wochen nach der KSB-Gründung 1977 in den Räumen der VHS gehörte sie dazu, denn sie hatte Spaß an den verschiedenen Aufgaben­gebieten. Bis heute betreut sie den Kleiderladen, das „Herz" der Vereinigung, denn hier kommen die Kleiderspenden an, die sie gegen sehr geringes Entgelt weitergeben. Dadurch entwickeln sich sehr gute Kontakte und sie wissen „was in er Stadt auch auf der finanziell nicht so gut ausgestatteten Seite los ist!" Auffallend dabei: Kinderreiche Familien und viele allein stehende, ältere Bürger wagen den Besuch - und sie werden immer mehr. Dazu kommen Besucher aus dem ehemaligen Jugoslawien und Russlanddeutsche. Ein „Nichtsesshafter" fragt bei­spielsweise immer ab Herbst nach langen Unterhosen und Rollkragenpullovern. Der KSB half auch hier. Im Kleiderladen finden sich auch Bücher und Spielzeug - und der Trend geht - darüber freuen sich alle drei Frauen - zum Holzspielzeug. Der Klei­derladen ist übrigens jeden Dienstag geöffnet von 15 bis 16 Uhr, am Donnerstag und Frei­tag von 9 bis 11 Uhr. Therese Wiegmann knüpfte 1979 erste KSB-Kontakte mit ihren beiden Kindern in der KSB-Krabbelstunde. Sie brachte selbst nicht mehr gebrauchte Kleidung mit und fragte an, ob sie nicht helfen könnte. Sie konnte und betreu­te den schulisch gestressten Nachwuchs bei den Hausauf­gaben und kurvte mit dem Spielmobil durch die Stadt. Heide Pullen begann 1980, die Mutter zweier Kinder freut sich über die .Arbeit im Kleiderla­den und engagiert sich ebenfalls diedrei3in der Hausaufgabenhilfe. Und auf die Frage, ob die KSB-Ehrenamtlichen noch eine besonders ergreifende Geschichte erlebten, erzählten sie von dem Kind, dass früh ein Elternteil verlor. Sie wollte nach dem schrecklichen Ver­lust „ihre Mutter noch einmal auf einem Stern sehen, zu dem sie aufschauen konnte". Den Frauen fiel dazu die Sternwarte Bochum ein und sie organi­sierten dorthin eine Fahrt. Danach ging es der Kleinen langsam wieder besser. Dies ist nur einer von vielen Gründen, warum Karin Zindler, Therese Wiegmann und Heide Pullen so gern für den Kinderschutzbund arbeiten.
Peter Braczko, Stadtspiegel Gladbeck, 23.12.2009
Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 27. Februar 2010 um 16:30 Uhr