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Presse 2021
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aus WAZ vom 07.10.2021

Der Kinderschutzschirm entsteht
Der Kinderschutzbund hat ein neues Konzept gegen sexualisierte Gewalt gegenüber
jungen Menschen entwickelt, die Politik hat nun entsprechende Gelder freigegeben.
Das Projekt läuft bereits an Kitas

Der Kinderschutzbund Gladbeck hat ein neues Konzept entwickelt, um Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen.                                              <b>(symbolbild) Nicolas Armer</b>                                              dpa

(symbolbild) Nicolas Armer dpa

Der Kinderschutzbund Gladbeck hat ein neues Konzept entwickelt,
um Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen. 

 

Eine gute Nachricht für junge Gladbecker. Die Lokalpolitik hat einstimmig die Gelder freigegeben,

damit der Kinderschutzschirm aufgespannt werden kann. Ein Konzept gegen sexualisierte Gewalt

gegenüber Kindern,das die Fachkräfte des Gladbecker Kinderschutzbundes entwickelt haben,

um Kinder schon im Vorschulalter zu schützen.

Detlef Möller, Jugendhilfeplaner im Amt für Jugend und Familie, stellte den Mitgliedern des

Hauptausschusses das Konzept vor. Unter dem Titel „Signale erkennen, sicher handeln,

Kinder schützen“ sollen im gesamtstädtischen Konzept Kindertagesstätten,Schulen, Sportvereine,

Heime und alle Institutionen, die Kinder in Gladbeck betreuen und versorgen, sich dem Thema stellen

und Konzepte in ihren Häusern entwickeln. Das Projekt ist mit einer Laufzeit von drei Jahren ausgelegt

und mit Kosten von insgesamt 49.200 Euro veranschlagt, die sich summieren über Personalkosten

(11.000 Euro pro Jahr); Gelder für Referenten (1500 Euro pro Jahr), für Fortbildungsmaßnahmen

(pädagogisches Personal) und Fachtagungen (Eltern) sowie Kosten für Kinder- und Fachliteratur für

Kindergärten und Schulen.

Das neue Projekt ist ein Baustein in der Entwicklung des gesamtstädtischen Kinderschutzkonzeptes

in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie. In diesem Zusammenhang wird der Kinderschutzbund

die einzelnen Institutionen beraten und unterstützen sowie mit pädagogischem Material

zum Thema kindliche Sexualität und Prävention versorgen. „Mein Körper gehört mir“ und

„die große Nein-Tonne“ sind als Präventionstheaterstücke in Schulen und Kindergärten schon etabliert.

 

Um Letzteres wurde das neue Konzept Kinderschutzschirm entwickelt, um die Kindergärten noch stärker

in ihrer Präventionsarbeit zu unterstützen.

„Medienkisten“ mit Büchern „Wir haben dazu bereits einige Kindergärten besucht, eine Informationsmappe

mitgebracht, das Konzept vorgestellt und auch die Bedarfe der Einrichtungen ermittelt“,

so Koordinatorin Nadine Wieschollek vom Kinderschutzbund.

Um die Präventionsarbeit das ganze Jahr über zu unterstützen,

werden den Einrichtungen abgestimmte „Medienkisten“ mit Büchern zur Verfügung gestellt,

die in der Einrichtung verbleiben.

Dabei gibt es eine Kiste mit Anregungen zu verschiedenen Themenkreisen und

Anwendungsbeispielen für die Fachkräfte und eine Kiste mit speziell für die Kinder aufbereitetem Material.

„Ziel unserer Arbeit ist, die Einrichtungen bei der Entwicklung eines sexualpädagogischen

Konzeptes zu unterstützen“, betont Diplompädagogin Wieschollek. Denn die Etablierung eines solchen

Konzeptes sowie dessen selbstverständliche Umsetzung in der täglichen Arbeit verleihe allen

Beteiligten Sicherheit im Umgang mit der kindlichen Sexualität und stelle für die Einrichtung selbst

gleichzeitig auch nach außen ein Qualitätskriterium dar.

„Wir wollen erreichen, dass die Präventionsarbeit an den Einrichtungen nicht bloß ein Projekt bleibt,

sondern zum pädagogischen Prinzip in Gladbeck wird“, unterstreicht die Koordinatorin.

Um diese Präventionsarbeit breit aufzustellen, folgt nach dem Auftakt an den Kindergärten

ab 2022 die Ausweitung des Kinderschutzschirmes an den Schulen und auch bei Sportvereinen

und anderen Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

 

Kinder sollen gestärkt werden

Der Kinderschutzbund ist Mitglied der Steuerungsgruppe des Projektes

„Signale erkennen, sicher handeln, Kinder schützen –

Entwicklung eines gesamtstädtischen Kinderschutzkonzeptes“ aus dem Landesprogramm

„Kinderstark – NRW schafft Chancen!“ und ist damit Teil des gesamtstädtischen Kinderschutzes.

In der Kinderschutzschirm-Informationsmappe sind die Begleitmaterialien zur

„großen Nein-Tonne“ enthalten, Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt und

Kontaktdaten der Beratungsstellen in Gladbeck. Kinder sollen grundsätzlich gestärkt werden,

sich nach sexualisierten Übergriffen Hilfe zu holen.

 
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aus Gladbecker Zeitung:

 

Kinderschutzbund Gladbeck startet wieder mit den Angeboten

Durch die Corona - Pandemie konnte der Verein seine Tätigkeit nicht mehr wie gewohnt ausüben. Jetzt möchte der KSB das ändern und wieder mehr Angebote möglich machen.

 

v. l. Nadine Wischollek, Arnika Seeber, beide Mitarbeiterinnen vom KSB, Dr. Peter Fischer, 1. Vorsitzender des KSB, Bürgermeisterin Bettina Weist und Barbara Fröhlich, Ehrenamtliche im Kleiderladen, bei der Übergabe einer der gespendeten Bücherkisten. Foto: Stadt Gladbeck
 

Bürgermeisterin Bettina Weist hat sich bei einem Besuch vor Ort mit den Aktiven des Gladbecker Kinderschutzbundes ausgetauscht. Als Spende überbrachte die Bürgermeisterin zwei Bücherkisten zum Thema sexualisierte Gewalt, die vor allem in Kindergärten zum Einsatz kommen.

Bettina Weist : „Mit dem Kinderschutzbund und seinen Aktiven haben wir in Gladbeck Menschen, die etwas verändern möchten. Dafür bin ich sehr dankbar. Der Kinderschutzbund ist seit Jahren ein wichtiger Partner für uns als Stadt Gladbeck, mit dem wir eng zusammenarbeiten. “

Durch die Corona – Pandemie konnte der Verein seine Tätigkeit nicht mehr wie gewohnt ausüben. Jetzt möchte der KSB das ändern und wieder mehr Angebote möglich machen.

In der letzten Zeit konnten sowohl die Hausaufgabenbetreuung als auch das Baby – und Kleinkinderschwimmen nicht mehr stattfinden. „Bis dahin hatten sich Ehrenamtliche um die Hausaufgabenbetreuung gekümmert, aber während Corona sind sie uns alle abgesprungen. Deswegen fehlen uns aktuell vor allem Ehrenamtliche“, erzählte der Erste Vorsitzende, Dr. Peter Fischer. Dabei ist gerade die Hausaufgabenhilfe wichtig. Jetzt kümmern sich Jugendliche um die Hausaufgabenbetreuung von Grundschulkindern. Auch das Baby – und Kleinkinderschwimmen startet wieder.

Der Verein setzt sich dafür ein, dass alle Kinder unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft erlangen. Dabei liegt der Fokus der Arbeit auf den Präventionsangeboten. „Wir als Kinderschutzbund sensibilisieren für häusliche und sexualisierte Gewalt. Wir haben festgestellt, dass das ein wichtiges Thema ist“, so Dr. Peter Fischer und weiter : „Wir machen die Kinder stark, etwas zu sagen.“

Dafür führt der KSB die beiden theaterpädagogischen Projekte gegen sexuellen Missbrauch „Mein Körper gehört mir“ an Grundschulen und „Die große Nein – Tonne“ für Kinder im Vorschulalter durch. „Kindergärten bekommen Bücher – Kisten mit Informationsmaterialien aus ‚Die große Nein – Tonne‘. Wir wollen die Sensibilität in Kindergärten zum Thema sexuellen Missbrauch schärfen und Unsicherheiten bei Fachkräften entgegenwirken“, sagte Nadine Wischollek, Mitarbeiterin im KSB. „Nach den Kindergärten gehen wir jetzt an die Vereine in Gladbeck, zuerst wollen wir uns an die Sportvereine wenden. Auch dort wollen wir zum Thema sexueller Missbrauch an Kindern sensibilisieren“, so Arnika Seeber, Mitarbeiterin beim KSB.

Weitere Angebote des Kinderschutzbund sind ein Kleiderladen, Spielmobil, psychosoziale Beratung, eine kleine Spiel – und Sprachinsel, das präventive Spiel – und Lernprogramm „Opstapje“ für Kleinkinder sowie „Sprache verbindet“ ein Projekt bei dem ältere Schüler Grundschülern aus Zuwandererfamilien bei der Integration helfen. Am Freitag, 27. August, von 13 bis 17 Uhr feiert der Kinderschutzbund am Kirchplatz 8 ein Sommerfest.