Traurige Wunschzettel |
Ein Bett oder eine Decke vom Kinderschutzbund: Wünsche bedürftiger Kinder oft ganz existenziell 180 Wunschzettel flatterten in den letzten Wochen in den Briefkasten des Kinderschutzbundes. So manch' ein Kind wünschte sich ein Handy. Andere eine Playstation. Und dann gab es Kinder, die hätten einfach gern ein Bett oder eine eigene Decke.
Karin Zindler und ihre Weihnachtsfeen vom Kinderschutzbund hatten in den jüngsten Tagen viel zu tun.
Mit 2500 Euro von der Sparkasse in der Tasche hieß es Einkaufen und Päckchen packen. Zusätzlich durchforsteten die Schüler der Klasse 2 b der Regenbogenschule ihre Kinderzimmer auf der Suche nach brauchbaren Geschenken. In diesen Tagen fahren Zindler und die anderen Mitarbeiter nun durch ganz Gladbeck, um die Präsente an die kleinen Absender der Wunschzettel zu verteilen. Der Bedarf in Gladbeck ist groß; über 1000 Päckchen liegen für die bedürftigen Kinder bereit. Wenn die Frauen vom Kinderschutzbund an den Türen klingeln, bekommen sie oft einen traurigen Einblick.„Unvorstellbar, unter welchen Bedingungen so manches Kind aufwächst", schüttelt Zindler betroffen den Kopf, „aber wir begleiten die bedürftigen Familien nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über, beispielsweise bezahlen wir das Mittagessen an der Ganztagsschule, wenn die Eltern sich das nicht leisten können". Auch wenn die Weihnachtsengel in diesem Jahr wieder nicht jeden Wunsch erfüllen können, so erhält doch jedes Kind eine persönliche Rückantwort auf seinen Brief. „Manchmal sind auch ganz traurige Wünsche dabei", erzählt Zindler, „der Vater eines Kindes ist im Gefängnis - und jedes Jahr steht der Wunsch, dass der Vater heimkommt, ganz oben auf der Liste". WAZ, 19.12.07 hug
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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 18. November 2009 um 14:51 Uhr |